Das Ostallgäu ist – anders als in der öffentlichen Wahrnehmung, in der Landwirtschaft und Tourismus im Vordergrund stehen – in erster Linie eine Wirtschaftsregion mit einer entwicklungsstarken mittelständischen Industriestruktur. Der Anteil der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten im produzierenden Sektor beträgt 49% und ist damit im bundesweiten Vergleich überdurchschnittlich.

Zu den bedeutendsten Wirtschaftszweigen im produzierenden Sektor gehören der Maschinenbau, die Feinwerktechnik, die Nahrungsmittelproduktion, die Verpackungsindustrie und das Baugewerbe. Das wohl bekannteste Unternehmen im Ostallgäu ist die Firma AGCO-Fendt mit ihrer weltbekannten Traktorenproduktion.

Die industrielle Tradition des Ostallgäus reicht über 100 Jahre zurück. Grundsteine waren die Erfindung des Milchpulvers und der Traktorenbau. Die frühe Etablierung des Maschinenbaus und der Feinwerktechnik hat zur Herausbildung regionsspezifischer Kernkompetenzen geführt, die sich mit den Möglichkeiten der Mikrotechnologie heute in hervorragender Weise zu neuen Kompetenzen vereinen lassen. Mit dem Entwicklungszentrum „pro micron“ wurde im Jahr 2002 unter Beteiligung des Landkreises Ostallgäu eine wirtschaftsnahe Infrastruktur geschaffen, die in Süddeutschland einmalig ist und mittelständische Unternehmen mit maßgeschneiderten Lösungen unterstützen kann.

Im Landkreis der „Mächeler“ liegen auch heute noch Unternehmensgründungen hoch im Kurs. Die Gründungsintensität liegt rund 20% über dem westdeutschen Durchschnitt. Diese Zahl liefert nicht nur einen Beweis für die Innovationsfreude und Schaffenskraft der Ostallgäuer/innen, sondern zeigt auch, dass junge Unternehmen hier hervorragende Standortbedingungen vorfinden.

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