Energetische Sanierung für Unternehmen

Angesichts steigender Energiepreise, wachsender regulatorischer Anforderungen sowie verstärkte Bemühungen hin zu mehr Nachhaltigkeit und der Reduzierung der globalen Treibhausgasemissionen, um den fortschreitenden Klimawandel aufzuhalten, rückt die energetische Sanierung von Gewerbeimmobilien zunehmend in den Fokus unternehmerischer Entscheidungen.

Was Unternehmen durch Sanierung gewinnen: 

  • Kosteneffizienz: Energiekosten können durch moderne Technik und verbesserte Dämmung um bis zu 30–60 % gesenkt werden. 

  • Wettbewerbsvorteil: Nachhaltigkeit wirkt sich positiv auf Image, ESG-Rating und Investorenzugang aus. 

  • Wertsteigerung: Sanierte Immobilien sind attraktiver für Mieter, Käufer und Nutzer. 

 

Was umfasst eine energetische Sanierung? 

Energetische Sanierung umfasst eine Vielzahl an baulichen und technischen Maßnahmen. Ziel ist es, unter Berücksichtigung aller relevanten Energieflüsse, die Energieeffizienz maßgeblich zu verbessern. 

1. Gebäudehülle 

  • Dach- und Fassadendämmung: Minimiert Wärmeverluste und schützt vor sommerlicher Überhitzung. 

  • Fenster und Türen: Austausch gegen moderne Mehrfachverglasung mit hohem U-Wert. 

  • Luftdichtigkeit: Vermeidung von Wärmeverlusten durch Leckagen. 
     

2. Technische Gebäudeausstattung 

  • Heizungsmodernisierung: Austausch fossiler Heizsysteme durch Wärmepumpen, Pelletheizungen, Fernwärme oder BHKWs. 

  • Lüftung mit Wärmerückgewinnung: Frische Luft bei minimalem Wärmeverlust. 

  • Kälte- und Klimatechnik: Energieeffiziente Systeme mit natürlichem Kältemittel. 
     

3. Stromverbrauch & Eigenstrom 

  • Photovoltaik (PV): Eigenerzeugung von Strom auf Dachflächen oder Carports. 
  • LED-Beleuchtung & Steuerungstechnik: Einsparpotenziale bis zu 80 %. 

  • Smart Metering & Energiemanagementsysteme: Transparenz und Steuerbarkeit des Verbrauchs. 
     

4. Prozessoptimierung & Digitalisierung 

  • Maschinenoptimierung: Reduktion des spezifischen Energieverbrauchs in Produktion & Gewerbe. 

  • Digitale Gebäudeleittechnik (GLT): Intelligente Steuerung von Heizung, Licht und Lüftung.  

 

Gesetzliche Anforderungen & Trends 

Aktuelle gesetzliche Grundlagen: 

  • Bundes-Klimaschutzgesetz (KSG): Bis 2030 soll der Gebäudesektor jährlich nur 67 Mio. Tonnen CO₂ ausstoßen. Sanierung spielt eine zentrale Rolle bei der Erfüllung dieses Ziels. 

  • Gebäudeenergiegesetz (GEG): Legt Mindestanforderungen an energetische Qualität fest – auch bei Modernisierungen. 

  • EU-Taxonomie & CSRD (Nachhaltigkeitsberichtspflicht): Vorgaben zu Einsparzielen durch eine Sanierung, um die Maßnahme als “nachhaltig” im CSRD-Bericht deklarieren zu können. Darüber hinaus können sich nach der EU-Taxonomie die Kreditkonditionen verschlechtern, wenn bestimmte Vorgaben nicht erreicht werden. 

  • CO2-Bepreisung: Seit 2021 steigen die Preise für fossile Brennstoffe jährlich. 

Entwicklungstrends: 

  • Sektorenkopplung: Verknüpfung von Strom, Wärme und Mobilität 

  • ESG-Rating gewinnt bei Kapitalgebern stark an Bedeutung 

Förderprogramme & Finanzierung 

Energetische Sanierungen sind oft mit hohen Investitionen verbunden – deshalb unterstützen Bund und Land Unternehmen mit Zuschüssen, Tilgungszuschüssen und Förderkrediten. 
 

Bundesweit 

  • Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG)

    • Bauliche Projekte zur Verbesserung der Energieeffizient (z. B. Dämmung, Fenster, Technik) können je nach Maßnahme mit bis 20 % bezuschusst werden und auf eine maximale Summe gedeckelt (500 €/m² bzw. 

    • Effizienzgebäude: Förderung kompletter Sanierung nach Effizienzhausstandard 

  • KfW-Kredite für Unternehmen (Nr. 263 für Nichtwohngebäude) mit Tilgungszuschüssen 

  • BAFA-Zuschüsse für Energieberatung: Zugelassene Energieeffizienz-Experten beraten und begleiten Förderanträge. Diese Leistung kann abhängig vom jährlichen Energieverbrauch des Unternehmens mit bis zu 80 % gefördert werden. 
     

Bayern-spezifisch

Hinweis: Viele Programme sind kombinierbar – eine individuelle Beratung durch zertifizierte Energieberater ist oftmals ratsam. 

 Schritt-für-Schritt zur Sanierung 

  1. Erstberatung & Energieaudit 
    Analyse des Ist-Zustands durch zertifizierte Berater (z. B. BAFA-geförderte Energieberatung) 

  1. Maßnahmenplanung 
    Wirtschaftlichkeitsanalyse, Priorisierung, Fördermittelrecherche 

  1. Finanzierung sichern 
    Förderanträge (KfW, BAFA, Bayern), ggf. Begleitung durch Energieberater oder Erstauskünfte durch die IHK 

  1. Umsetzung mit qualifizierten Fachfirmen 
    Ausschreibung, Monitoring, Qualitätssicherung 

  1. Controlling & Energiemanagement 
    Kontinuierliche Optimierung nach DIN EN ISO 50001 oder EMAS 

Form 

Unterstützung durch die IHKs vor Ort 

Als Ihr regionaler Partner begleiten wir Unternehmen bei der energetischen Sanierung durch: 

  • Kostenfreie Erstberatung zu Maßnahmen, Anforderungen und Förderprogrammen 

  • Veranstaltungen, Schulungen & Netzwerke