Bayerische Wirtschaft im Tief gefangen
Die Stimmung in der bayerischen Wirtschaft bleibt zum Jahresbeginn auf niedrigem Niveau. Der BIHK-Konjunkturindex stagniert bei 101 Punkten und notiert damit weiterhin deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 112 Punkten. Die schwache Dynamik der Weltwirtschaft, die Konsumzurückhaltung der privaten Haushalte und strukturelle Standortnachteile wie nicht wettbewerbsfähige Energiepreise, fehlende Arbeitskräfte und ausufernde Bürokratie sorgen bei den Unternehmen für größere Unzufriedenheit und anhaltende Skepsis gegenüber den kommenden Monaten. Die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen werden von den Betrieben erstmals als dominierendes Geschäftsrisiko angesehen.
Die Unternehmen sind mit ihren aktuellen Geschäften das dritte Mal in Folge unzufriedener. Die Geschäftslage als erste Komponente der Indexberechnung geht um 2 Zähler auf 16 Punkte zurück und liegt damit erstmals seit dem Corona-Winter 2020/21 unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 18 Punkten. Mit Ausnahme der Dienstleistungsbranche verschlechtert sich die Geschäftslage in allen Branchen. Industrie und Baugewerbe beklagen eine schwache Auftragslage, Tourismus und Handel bekommen die Konsumzurückhaltung zu spüren.
Die Aussichten auf die kommenden Monate bleiben pessimistisch. Zwar legen die Geschäftserwartungen als zweite Komponente der Indexberechnung gegenüber Herbst 2023 um 3 Zähler zu, sind mit -12 Punkten von der Schwelle zum Optimismus aber weit entfernt und deutlich unterhalb des langjährigen Durchschnitts von 8 Punkten. Wachstumsimpulse aus dem In- und Ausland sind nicht erkennbar.
Die trüben Aussichten angesichts der breiten Risikogemengelage sorgen für Zurückhaltung der Betriebe bei ihren Investitions- und Beschäftigungsplänen. Per Saldo wollen mehr Unternehmen
Investitionen zurückfahren als steigern. Ebenso möchten mehr Unternehmen Stellen streichen als aufbauen.