Standortumfrage Niederbayern 2017

Gewerbeflächen, Verkehrsanbindung, Fachkräfteangebot – diese und viele weitere Faktoren müssen stimmen, damit Unternehmen an einem Standort bleiben oder sich dort neu ansiedeln. Um herauszufinden, wo die heimischen Betriebe Stärken und Schwächen ihres Standorts sehen, hat die IHK Niederbayern Anfang 2017 die Unternehmen zu ihrer Standorteinschätzung befragt. 44 Standortfaktoren aus den Bereichen Infrastruktur, Fachkräfte, Kosten, Marktumfeld, Attraktivität und Wirtschaftsfreundlichkeit der Verwaltung wurden auf Zufriedenheit und Wichtigkeit untersucht.

Das Meinungsbild zum Wirtschaftsstandort Niederbayern zeigt sich dabei wie folgt:

  • Die Unternehmen in Niederbayern geben ihrem Standort eine gute Note (2,2).
  • Zwei Drittel bewerten diesen als "sehr gut" oder "gut", vier Prozent als "schlecht" oder "sehr schlecht".
  • Am besten fällt die Bewertung in den Gremiumsbezirken Deggendorf, Landshut und Straubing aus, am schlechtesten im Landkreis Regen.
  • Acht von zehn Firmen würden sich wieder für Niederbayern entscheiden.
  • In den kommenden drei Jahren möchte knapp jeder Dritte umfangreich investieren. Vor allem Unternehmen mit mehr als 50 Mitarbeitern und solche aus der Industrie sowie dem Gastgewerbe planen Erweiterungen. 
  • Sieben Prozent der Betriebe werden ihren Standort verkleinern oder aufgeben. Der Einzelhandel ist davon überdurchschnittlich stark betroffen.
  • Mitarbeiterloyalität, Energieversorgung, Personalkosten und regionales Straßennetz sind Standortstärken.
  • Die Region ist bei den weichen Standortfaktoren gut aufgestellt und kann mit medizinischer Versorgung, Kinderbetreuungs-, Schul-, Freizeit- und Sportangebot sowie Standortimage und attraktivem Wohnumfeld punkten.
  • Besonders wichtig sind Mitarbeiterloyalität, Personalkosten und regionales Straßennetz. Auch Breitbandversorgung und Verfügbarkeit von Fachkräften sind von hoher Bedeutung, allerdings liegt hier eine geringe Zufriedenheit vor.
  • Mit der Anbindung an Schiene und Luftverkehr sind die Unternehmen zwar nicht zufrieden, räumen diesen Punkten aber nur geringe Relevanz ein.
  • Bei jedem vierten Unternehmen haben Standortfaktoren das Wachstum verzögert.

Faktoren mit dringendem Handlungsbedarf

  • Verfügbarkeit von beruflich qualifizierten Fachkräften
  • Breitbandversorgung
  • Bürokratiearme Verwaltung/Unternehmerfreundlichkeit
  • Gewerbe- und Grundsteuer