Konjunktur stabilisiert sich - Investitionsschub bleibt weiter aus

Die Stimmung in der bayerisch-schwäbischen Wirtschaft hat sich im Frühjahr 2023 erneut verbessert, die befürchtete Rezession ist ausgeblieben. Die auf breiter Ebene hohen Preise bremsen jedoch Nachfrage und Wachstum. Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen widerspiegelt, steigt um fünf Punkte auf 113 Punkte. Es handelt sich dabei einerseits um den höchsten Wert seit Beginn des Krieges in der Ukraine, andererseits liegt der Index jedoch weiterhin unter dem zehnjährigen Durchschnitt von 120 Punkten. Um nachhaltiges Wachstum zu ermöglichen, benötigt es neben der entschlossenen Bekämpfung der Inflation mit Augenmaß eine angebotsorientierte Wirtschaftspolitik statt zusätzlicher Belastungen.

Bessere Erwartungen heben die Stimmung
Die Bewertung der aktuellen Lage hat sich mit Blick auf die letzte Umfrage leicht verschlechtert. Treiber des IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen abbildet, sind die optimistischeren Geschäftserwartungen. Diese waren im vergangenen Herbst buchstäblich am Tiefpunkt.

Industrie verliert an Kraft, Dienstleistungen boomen
Die Unterschiede zwischen der Geschäftslage und den Erwartungen der Branchen sind zwar nicht mehr so groß wie zu Beginn der Corona-Krise, sie bleiben allerdings spürbar. So verliert im Vergleich zur Vorumfrage einzig die Industrie an Schwung. Weiterhin am besten ist dagegen die Stimmung in der Dienstleitungsbranche.
Blickt man ausschließlich auf die aktuelle Geschäftslage, ist diese in der gesamten Wirtschaft positiv. Dennoch gibt es auch hier Unterschiede zwischen den Branchen. Über dem Durchschnitt liegen die Dienstleistungen sowie das Transportgewerbe, unter dem Durchschnitt das Reise- und Gastgewerbe, der Großhandel, das Baugewerbe, die Industrie und der Einzelhandel.
Die Erwartungen hellen sich im Vergleich zum Jahresbeginn 2023 zwar weiter auf. Sie bleiben allerdings sowohl in Summe als auch im langfristigen Vergleich verhalten. Am pessimistischsten sind die Erwartungen im Baugewerbe und in der Industrie, am optimistischsten in den unternehmensbezogenen Dienstleistungen.

Die Zukunft entscheidet sich auch am Ausbildungs- und Arbeitsmarkt
In Bayerisch-Schwaben herrscht weiterhin Vollbeschäftigung. Die Region hat im deutschlandweiten Vergleich mit 3,0 Prozent die geringste Arbeitslosenquote.
Der Arbeits- und Fachkräftemangel führt dazu, dass Restaurants und Ladengeschäfte zeitweise schließen müssen, LKWs und Busse stehen bleiben und Produktionsschichten in der Industrie ausfallen müssen. Hinzu kommt, dass der demografische Wandel den Arbeits- und Fachkräftemangel weiter verschärfen wird, da Jahr für Jahr mehr Renteneintritte als Schulabgänger zu verzeichnen sind – eine Lücke, die kontinuierlich anwächst.


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