Der Fachkräftemangel bleibt weiterhin ein gesamtwirtschaftliches Geschäftsrisiko
Für bayerische Unternehmen bleibt der Fachkräftemangel die größte Wachstumsbremse. 55 % der befragten bayerischen Unternehmen sehen im Fachkräftemangel ein Geschäftsrisiko. Gegenüber dem Vorjahr ist dies ein Rückgang um 11 Prozentpunkte. Gleichzeitig nannte 2019 ein deutlich höherer Anteil der Unternehmen die Inlandsnachfrage als ein Risiko: Gegenüber dem Vorjahr stieg dieser Anteil von 36 % auf 51 %. Dies ist ein klarer Hinweis darauf, dass für die Unternehmen 2019 zusehends konjunkturelle Risiken in den Vordergrund rücken. Dennoch bleibt das „Risiko Fachkräftemangel“ aber das größte Wachstumshemmnis und wird sich weiter verschärfen: Allein demografiebedingt werden dem bayerischen Arbeitsmarkt bis 2030 rund eine Million Fachkräfte weniger zur Verfügung stehen.
Das sind Kernergebnisse einer bayernweiten Befragung im Herbst 2019, bei der sich rund 3.700 Unternehmen beteiligten.
Wie viele Unternehmen ihre Entwicklung von fehlenden Fachkräften gefährdet sehen, ist stark branchenabhängig. Mit 81 % sieht sich das Baugewerbe am stärksten vom Fachkräftemangel bedroht, gefolgt vom Tourismus mit 72 %. Auch bei den Dienstleistungsbetrieben (56 %) sowie der Informationswirtschaft (53 %) und dem Handel (51 %) ist der Fachkräftemangel sehr ausgeprägt.
Gegenüber dem Vorjahr ist die Einschätzung des Fachkräftemangels als Geschäftsrisiko in allen Branchen zurückgegangen – allerdings auf nach wie vor sehr hohem Niveau. Besonders deutlich ist der Rückgang bei den Industriebetrieben von 67 % auf 47 %. Dies spiegelt die negative konjunkturelle Entwicklung in diesem Wirtschaftszweig 2019 wider.